(von links): Thomas Tangemann (Aktiv-Kreis)  Dr. Tatjana Hoppe, Heinrich Block (Aktiv-Kreis) , Johannes Wernke (KAB).
Bild: H. Passmann

Harkebrügge 25.04.2019 – Viele Wildinsekten sind in der Artenanzahl und in der Zahl der Individuen innerhalb einer Art drastisch rückläufig, da immer weniger Nahrung und Lebensraum in der Kulturlandschaft zur Verfügung steht. 63% der Wildbienenarten sind gefährdet, 45 Arten akut vom Aussterben bedroht. Zu den bestäubenden Insekten zählen auch Schmetterlinge , Schwebfliegen und viele andere. Sie alle sind bedroht durch den Verlust von Nischen, intensive Landwirtschaft, zu hohe tägliche Versiegelung und die Vergrasung von Wegrändern. Dabei haben Bestäubende Insekten jedoch einen hohen volkswirtschaftlichen Nutzen“. Das betonte  Dr. Tatjana Hoppe vom Landvolkverband Ammerland am vergangenen Mittwochabend im Pfarrheim St. Marien Harkebrügge in ihrem Vortrag zum „Insektenjahr 2019“, an dem sich auch die Ortschaft Harkebrügge in diesem Jahr beteiligt.

Eingeladen  zu dieser Auftaktveranstaltung hatten  der Aktivkreis und die  Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Harkebrügge.

„Das Insektensterben ist in aller Munde. Seit Jahren wird viel geredet,  geforscht und geschrieben – über Ursache und Schuld, Wege aus der Insektenkrise. Das Insektensterben läßt uns auch nicht kalt und daher haben wir uns vom Aktivkreis entschieden aktiv zu werden und uns am Insektenjahr zu beteiligen „, sagte der zweite Vorsitzende  Heinrich Block.

Am Fuhrenkamp liegt  eine Fläche von rund einem Hektar.  Auf dieser jetzigen Grünfläche soll eine blühende Landschaft entstehen. Angedacht sind Blühstreifen- und flächen. Das werden wir jetzt in Angriff nehmen“  so Block.

Der Aktivkreis hofft natürlich, dass viele Naturfreunde mit in das Boot einsteigen und sich an der Harkebrügge Dorfaktion zum Insektenjahr beteiligen. Blühstreifen anlegen, Zwischenfruchtmischungen an die Bedürfnisse Insekten anpassen und noch mehr Rücksicht beim Pflanzenschutz, mit grundsätzlich recht einfachen Methoden könnten Wild- und Honigbienen geschützt werden.

Doch die Vorgaben und der Kosten- und Arbeitsaufwand für die Landwirte sind nicht zu unterschätzen, und der Nutzen nicht immer deutlich, so Dr. Tatjana Hoppe vor rund 60 Teilnehmern.

Im Ammerland sei mit Landwirten ein Projekt zum Bienenschutz erfolgreich gelaufen. Neben Artenschutz und Förderung der Artenvielfalt geht es ihr  darum, für das Thema zu sensibilisieren und die Öffentlichkeit zu informieren. Nicht nur Blühflächen auf dem Acker, auch Feldraine oder Wegränder können besser genutzt werden.

Wertvolle Tipps  gab es von der Dr.  Hoppe zur Aussaat und den verschiedenen Blühmischungen.

„Es ist alles schön und gut. Aber wir brauchen Flächen, wo wir auch Blühstreifen- und flächen anlegen können. Das ist derzeit noch ein Manko“, betonte Rudi Schulte, Leiter des Hegering  Barßel.  In den einzelne Revieern sei man schon bemüht, Wildacker und Blühflächen auf eigene Kosten anzulegen.

Als Fazit der Diskussion wird deutlich, dass viele Landwirte mehr für den Artenschutz tun würden, wenn sie nicht gleich von Forderungen überfrachtet werden. Bauern, aber auch alle Grundstücksbesitzer sollten mehr über die Insekten wissen. Dann wird aus strikten Vorgaben ein sinnvoller Leitfaden für individuellen Bienenschutz in jeder Größenordnung.

Text & Bild: H. Passmann

Mit einem Klick auf die unten stehenden Links kann weiteres Material (Allgmeine Informationen, Information zu Saatmischungen, Kontakt und Beispielfotos), welches uns freundlicherweise von Fr. Dr. Tatjana Hoppe zur Verfügung gestellt wurde, aufgerufen werden:

Auftakt-Veranstaltung zur Dorf Aktion „Insektenjahr 2019“

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