In die Ausstellung „Kriegsende 1945 in Harkebrügge“ führte Heimatforscher Heinz Frerichs (links) die Besucher ein. Bild: H. Passmann

Es waren nur noch gut 14 Tage, dann wäre der zweite Weltkrieg beendet gewesen. Doch dann erwischte es den Ort Harkebrügge doch  noch.

Bei einem Luftangriff im April 1945 wurde der Ort beschädigt und 20 Menschen wurden dabei getötet. Mehrere Häuser brannten nieder.  So hat der zweite Weltkrieg auch in Harkebrügge seine Spuren hinterlassen. Im April 1945 – 14 Tage vor Kriegsende – kämpfte hier bei Harkebrügge am Küstenkanal und im Ammerland ein letztes deutsches Aufgebot einen aussichtslosen Kampf gegen die vorrückenden kanadischen Truppen. 

Die letzten  ereignisreichen Kriegstage in Harkebrügge legt eine Ausstellung unter dem Motto „Kriegsende 1945 in Harkebrügge  im Pfarrheim  St. Marien dar, die am Sonntag im Beisein zahlreicher Gäste und Interessierte  offiziell eröffnet wurde. Über 14 Tage haben die Heimatforscher Heinz Frerichs und Richard Matzke  eine kleine, aber Interessante  und vor allem Informative  Ausstellung vorbereitet.

„Die Ausstellung zeigt  „Schätze“ aus dem Dorfarchiv im Heimathaus: Bilder, Dokumente, Gegenstände und Zeitzeugenberichte. Ergänzt durch Material, das von Interessierten Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellt wurde oder mit Hilfe der Bürgerstiftung angekauft werden konnte.

Dabei hat uns die Spar- und Darlehnkasse Friesoythe finanziell unterstützt“, begrüßte der Vorsitzende der Bürgerstiftung Hans  Eveslage die Besucher. Heute, am 3. Oktober, am Erntedankfest, begehe man  in dankbarer Erinnerung den Freudentag „Deutsche Einheit“. Jedoch dürfe  nicht vergessen werde: Der Wiedervereinigung 1990 voraus ging die Teilung Deutschlands, als Folge des von den Nationalsozialisten angezettelten 2. Weltkrieges“, so Eveslage. Dieser Erinnerung dient auch die Ausstellung.  

Heinz  Frerichs  und Richard Machatzke haben den zeitlichen Bogen aber auch noch etwas weiter gespannt. Zum Beispiel gibt es interessante Einblicke in die Zeit der sieben Arbeitsdienstlager in und um Harkebrügge, deren Spuren heute nur noch ganz vereinzelt sichtbar sind.“

Die Bürgerstiftung Dorfgemeinschaft Harkebrügge hat dieses Projekt des Dorfarchivs, das bekanntlich in dem von der Stiftung unterhaltenen Heimathaus untergebracht ist, gerne unterstützt“, so der Stiftungsvorsitzende.

„Wir wollen mit der Ausstellung die letzten Kriegstage in Harkebrügge einfach aufarbeiten. Dabei sollen die Ereignisse auf keinen Fall verherrlicht werden“, führte Heinz Frerichs die Besucher in die Ausstellung ein.

Zu den ausgestellten Exponaten gehörte eine Übungsbombe aus Zement, die über dem Bombenabwurfplatz bei Harkebrügge abgeworfen wurde. Ein Originaldokument, unterzeichnet von Major A.S. Price, Kommandeur der 110. Feldartillerie, mit „Regeln für Bezirksvorsteher“. Auch sieben Luftbilder von Harkebrügge aus dem August 1944 sind  in der Ausstellung zu sehen und bilden einen Schwerpunkt. Diese waren von der alliierten Luftaufklärung gemacht worden und seien hervorragend aufgearbeitet, wie Frerichs erklärte.  Zudem sind Briefe von Kompanieführern an Eltern und Ehefrauen mit Gefallenenmeldungen von Harkebrüggern aus Kriegsgefangenschaft vorhanden. Tagebücher, Stahlhelm, Gasmasken, Bekleidung und vieles mehr sind zu betrachten.

Eine Diashow zeigt Bilder aus der Kriegszeit.  Das  Interesse bei den Harkebrüggern an der Zeit sei da. Daher haben wir im Rahmen der Ausstellung möglichst viele Sachen und Dokumente aus der Zeit zusammentragen, um sie für die Nachwelt zu erhalten und sie den Leuten zu präsentieren“, so Richard Machatzke.

Die Ausstellung ist von Montag 4. bis Freitag 8.Oktober jeweils von 17 bis 20 Uhr geöffnet. An jedem Tag werden auch Führungen angeboten.

Coronabedingt gilt die 3G-Regelung.

Quelle Text & Bilder: H. Passmann

Dorfarchiv – Ausstellung zum Kriegsende 1945 in Harkebrügge
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